Inside Out

Ein neues Jahr, ein neuer Start und  Inside Ride hat jetzt einen ganz genauen Plan, wie die nächsten acht Monate aussehen sollten. Wir gehen dabei mit den Jahreszeiten, von drinnen zu draußen. Momentan ist es noch zu kalt um draußen zu sein, besonders in Întorsura Buzăului, dem kältesten Ort in Rumänien!

Deswegen bleiben wir im Januar und Februar noch drinnen und spielen ein paar Spiele und Aktivitäten mit den Jugendlichen der beiden High Schools in der Stadt. In der Zeit können wir uns gegenseitig besser kennenlernen und bei Teamwork-Aufgaben sehen, wie wir zusammenarbeiten.

Wenn sich langsam der Frühling blicken lässt (ungefähr im März) fixieren wir uns weiter hauptsächlich auf drinnen, man weiß ja nie, von welcher Seite der Frühling sich blicken lässt! Somit haben wir nützliche Workshops, z.B zum Herstellen von Überlebensarmbändern und Tipps und Tricks zum Erkunden der Natur.

Von April an werden wir  Întorsura und die Umgebung erkunden. Wandern, die Natur entdecken und einfach Spaß haben mit verschiedenen Aufgaben steht auf dem Plan. Da wir die „Fremden“ in  Întorsura sind, werden wir das ganze in Kooperation mit den Jugendlichen organisieren.

Auch wenn das Schuljahr schon im Juni endet, hoffen wir, die Jugendlichen auch im Sommer zu sehen, dann können sie hilfreiche Erfahrung im Organisieren von Events sammeln, indem sie uns für das große Sommerfestival „Ceva de Vară“. Hier seht ihr wie es letztes Jahr aussah!

Normalerweise ist die erste Woche des Monats unsere Planungs- und Vorbereitungswoche. Ab Beginn der zweiten Woche werden wir jeden Donnerstag verschiedene Aktivitäten anbieten. Diesen Januar haben wir Mircea Eliade aber nur zweimal besucht.

Januar

Unser erster Inside-Out-Besuch der Schule war am 15. Januar. Wir waren sehr überrascht, sogar ein bisschen überwältigt von der Anzahl der Besucher, mehr als 50 Jugendliche waren gekommen um zu sehen, was wir ihnen anzubieten hatten. Es war sogar unmöglich, in einer diagonalen Linie quer durch die große Aula zu stehen! Also teilten wir die Schüler_innen schnell in vier kleine Gruppen ein und gaben ihnen einige Teamworkaufgaben. Auch wenn wir nicht mit so vielen Gesichtern gerechnet hatten, waren es doch lächelnde als wir die Aula verließen.

Am 22. Januar waren wir schon gar nicht mehr so nervös von all den vielen vielen Gesichtern. Und wahrscheinlich haben die Jugendlichen dieses mal mehr genossen. Denn wer würde nicht gerne mal ein paar rohe Eier auf dem Schulboden zerplatzen lassen? Ja, ganz genau! Dieses Mal arbeiteten die Jugendlichen in sechs Teams, wobei jedes Team die Aufgabe hatte, eine Konstruktion zu errichten, die das Ei sicher auffangen konnte, ohne es zerplatzen zu lassen. Oh, und außerdem musste das Ei am Ende den Boden berühren! Auch die Namen der Teams waren an Kreativität kaum zu überbieten (z.B. „Ich weiß nicht“, „Splash“…) Auch wenn manche Eier das Spiel nicht überlebten, machten alle einen fröhlichen Eindruck nach dieser netten Aufgabe.

Aber was war am 29. Januar los, als wir eigentlich unser letztes Januar-Treffen mit den Jugendlichen haben sollten? .. Nunja.. gar nichts. Das tut uns leid! Wir saßen schon im Zug, als wir plötzlich erfuhren, dass keine Jugendlichen in der Schule sein würden. Ein paar Tage später fanden wir dann heraus, dass dich mindestens 10 dort waren und auf uns gewartet hatten. Sorry Leute, wenn wir das gewusst hätten, wären wir auch gekommen. Aber hoffentlich sehen wir uns alle im Februar!

Februar

Die Zeit rennt und auch der Februar ist nun schon vorüber. Wir haben dreimal das Mircea Eliade-Gymnasium in dieser Zeit besucht.

Am 12. Februar sind wir voller Enthusiasmus und gespannt auf die eigenen Ideen zu den Jugendlichen gekommen. Nachdem wir uns gegenseitig einige Fragen gestellt hatten und mehr über uns herausgefunden haben, haben wir den Jugendlichen angeboten, uns ihre Kreativität zu demonstrieren.

Wir haben ihnen ein paar scheinbar langweilige normale Alltagsgegenstände gegeben und ihre Aufgabe war es, mindestens zehn neue Verwendungsarten für dieses Objekt zu finden. Unter den Gegenständen waren solche Dinge wie ein Radiergummi, dünner Faden, ein Ohrring, etc. Nachdem jede Gruppe ihre Nutzungsarten vorgestellt hatte, wurde uns bewusst wir viel ärmer wir ohne diese Gegenstände wären! Denn wie können wir Schmuck herstellen, unsere Zähne reinigen und Mamaliga schneiden ohne einen Faden? Und wie soll man sein Haus dekorieren und Stress vermeiden ohne Radiergummi?

Danach konnten die Jugendlichen in einer recht ungewöhnlichen Methode herausfinden, wer die wichtigste Person auf der Welt ist. Interessiert es dich auch? Psst! Wir werden es dir nicht verraten! Das musst du schon selbst herausfinden.

Die nächsten beiden Male, die wir Intorsura besucht haben waren wir bloß zwei Freiwillige dort, denn man wird nun einmal schnell krank im Winter!

Am 19. Februar sind Maija und Daniel alleine in das Gymnasium gegangen. Dieses Mal konnten sie ihre Fähigkeiten in körperlichen und geistigen Disziplinen zeigen. Nachdem wir ein bisschen in Teams gerannt sind haben die Jugendlichen ihre Gelehrsamkeit bewiesen, indem wir ein Quiz mit ihnen gespielt haben. In diesem Quiz wurden Fragen über Europa, die Europäische Union, Biologie, Mathe und andere Fächer beantwortet. Wir sind stolz auf die cleveren Jugendlichen!

Aber sie sind nicht nur klug! Auch noch mutig! Sie haben Bewegungen für Karate, Gangster & Gorilla erfunden (so ähnlich wie Schere, Stein, Papier). Darauf wurde gekämpft! Rate mal, wer wen schlagen konnte!

Das letzte Mal (am 26. Februar) waren wir auch nur zu zweit – Grytine und Maija. Das war ein guter Tag für uns denn konnten endlich ein bisschen Feedback bekommen von den Jugendlichen nach zwei Monaten voller Aktivitäten. Die Jugendlichen konnten teilen was ihnen gefällt und nicht gefällt indem sie saubere, schöne T-Shirts für die guten Dinge und dreckige Stinkesocken für die schlechten Sachen an eine Wäscheleine hängen konnten. Außerdem teilten sie ihre Hobbies und Interessen mit uns, indem sie einen Fragebogen ausgefüllt haben. Und als letztes teilten sie auch noch ihre Wünsche und was sie mit uns gerne in den nächsten Monaten machen würden.

Wir fühlen uns bereichert nach soviel Feedback und Ideen.

März

Wir müssen zugeben – wir sind gut Zuhörer_innen. Wir haben herausgefunden, dass viele Jugendliche wirklich gerne reisen. Daher entschieden wir uns für eine Weltreise mit ihnen. Rund um die Welt in eineinhalb Stunden!

Am 12. März in der Aula von Mircea Eliade besuchten die Jugendlichen Lettland, Deutschland, die Niederlande, Südafrika, die Vereinigten Staaten von Amerika und sogar Indonesien. In Lettland konnte man entdecken wie die lettischen volkstümlichen Symbole heutzutage benutzt werden, in Deutschland gab es eine Kinderschokoladenverkostung, in Holland musste ein Nagel in eine Flasche bugsiert werden (Spijkerpoepen), in Südafrika machten wir die Erfahrung von Diskriminierung und Ausschluss, in den USA wurden neue Dinge über ehemalige Präsidenten vermittelt und, zu guter Letzt, gab es in Indonesien ein Puppentheater. Den Jugendlichen hat es anscheinend gut gefallen, und uns mit Sicherheit auch!

Beim nächsten Mal (19. März) fragten wir unsere geschätzte Freiwilligenkollegin Ina aus einer anderen Projektgruppe, mit uns nach Intorsura zu kommen. Das tat sie auch und so begab es sich, dass wir alle zusammen im Raum Nummer 117 saßen um Armbänder anzufertigen, trotz der Tatsache, dass wir 5 Stunden in Intorsura warten mussten wegen einer unglücklichen Zugsituation.

In der Tat, da die Regiotranszüge nicht mehr nach Intorsura gefahren sind, mussten wir sehr kreativ sein um irgendwie dorthin zu gelangen. Am 26. März waren wir kreativ genug um uns per Anhalter auf den Weg zu machen. An einem bestimmten Punkt hingen wir fest in Prejmer und zweifelten schon ob wir es noch schaffen würden, aber letztendlich hat es doch noch geklappt! Und die Theateraktivitäten konnten beginnen.

Aber höchstwahrscheinlich genoss jede/r, auch wir, am allermeisten das Eis von Profi und die kleine Quatschrunde danach.

April

Der April war mal ein ziemlich anderer Monat für uns. Aus verschiedenen Gründen (zu wenige Jugendliche in der Schule während der nonformellen Bildungswoche, Schulferien oder unser Mittelseminar als Inside Ride-Team) haben wir Mircea Eliade diesen Monat nur einmal besucht. Aber unabhängig davon haben wir auch mit anderen Aktivitäten in Intorsura angefangen – einem Spieleabend und einer kleinen Wandertour während des „Un Weekend Diferit“ (anderes Wochenende)!

Glücklicherweise ist unser allerliebster Zuganbieter wieder auf den Schienen unterwegs und wir konnten zu unserem gewohnten Rhythmus zurückkehren – Abfahrt um 11:30, ein kleiner Kaffee in der Stadt und dann ab zu den Jugendlichen!

Am 30. April haben wir sie getroffen, um erneut ein paar Spiele zu spielen. Es stellte sich heraus, dass die Jugendlichen hervorragende Beobachter sind und es ihnen keinerlei Probleme bereitet herauszufinden, wer im Kreis den anderen verdeckte Anweisungen übermittelt. An diesem Tag haben wir auch gegenseitig über unsere wichtigsten Werte gesprochen und verhandelt, um am Ende zu dem Ergebnis zu kommen, dass Liebe, Kunst, Wissen, Vertrauen, Gesundheit und Fröhlichkeit die wichtigsten Dinge für die Gruppe sind. Aber das bedeutet selbstverständlich nicht, dass andere Werte dem in irgendeiner Weise zurückstehen!

Wir beendeten unseren Besuch mit einer wundervollen Gruppenumarmung, in der Hoffnung, dass wir uns jetzt im Mai mehr als nur einmal sehen!

Mai

Im Mai trafen wir die Jugendlichen tatsächlich drei mal. Am 14. Mai besuchten wir Mircea Eliade um festzustellen, dass nicht allzu viele von ihnen gekommen waren. Das große Spiel in dieser Woche würde ein leises, darum begannen wir mit lautem lautem Geschrei im Schulhof.

Das ruhige Spiel was wir uns ausgesucht hatten, sollte den Jugendlichen zeigen, dass Teamwork schnell(er) zu einem Resultat führen kann, wenn man auch darauf achtet was die anderen machen.

Aber um es nicht zu ernsthaft zu halten, schlossen wir den Nachmittag mit einem Kreativitätsbooster ab. Wir alle suchten uns einen Kieselstein aus dem Schulhof und erfanden eine verrückte Geschichte dazu. Einer der Steine fiel beispielsweise vom Mond auf Australien und gelang dann auf verschlungenen Pfaden nach Intorsura.

Am 21. Mai hatten wir einen andersartigen Donnerstag. Da wir eine zweite Edition des Festivals CEVA DE VARA organisieren, haben wir gefragt ob die Jugendlichen auch an der Organisation teilhaben wollen. Dabei erklärten wir auch was sie zu tun hatten, und zwar auf ziemlich interaktive Art und Weise. Aber seht selbst:

Nach dieser schönen Präsentation hatten wir tatsächlich einige neue Freiwillige dazugewonnen.

Und wir versprachen den Jugendlichen auch einen Spieleabend mit anschließendem Wandertag, genau wie letzten Monat. Hier könnt ihr mehr davon sehen!

 

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